Datenschutz und Datensicherheit müssen neu gedacht werden

Im Rahmen der digitalen Transformation entwickeln Unternehmen neue Produkte und Dienstleistungen. Dazu ist es notwendig, riesige Datenmengen zu sammeln, zu verarbeiten, zu analysieren und zu speichern – einschliesslich personenbezogener Daten. Daten sind buchstäblich überall, von Desktops und Laptops bis hin zu Servern, von der Nutzung in Abteilungen bis hin zur Nutzung im Unternehmen. Daten bewegen sich immer schneller, und sie wachsen geradezu unkontrolliert. Die Folge ist häufig ein Datenchaos: Daten sind redundant, nicht klassifiziert und werden an verschiedene Orte kopiert. Viele davon sind der zentralen IT-Abteilung überhaupt nicht bekannt. Eine Studie des Softwareentwicklers Aparavi aus dem Jahr 2021 unter rund 250 deutschen Führungskräften und IT-Entscheider:innen kommt zu dem Ergebnis, dass nur knapp ein Drittel der Befragten weiss, welche Daten überhaupt im Unternehmen verfügbar sind. 40 Prozent geben immerhin an, im Bilde zu sein, welche Art Daten sie erfassen. Tatsächlich greifen nur 20 Prozent der Firmen aktiv auf sämtliche Datensätze zu, werten sie aus und nutzen sie. 34 Prozent der Umfrageteilnehmenden verwerten immerhin fast alle Daten. Beunruhigendes Fazit: Für etwa die Hälfte der Unternehmen spielen Big Data und Data Analytics keine Rolle. Was früher ein IT-Problem war, ist heute ein dringendes Thema für alle, einschliesslich Unternehmensvorstände, Aufsichtsbehörden, Geschäftspartner:innen, Kund:innen und Mitarbeitende. IT-Abteilungen und -Anbieter müssen umdenken und den Datenschutz in ihre Prozesse einbeziehen. Auf der einen Seite müssen sie sicherstellen, dass die Daten ihrer Kund:innen und Nutzer:innen bestmöglich vor Missbrauch geschützt sind. Denn die Datenschutzgesetze verlangen, dass Daten als privat und sensibel betrachtet und geschützt werden. Auf der anderen Seite geht es darum, unternehmensinterne Informationen zu sichern und zu verhindern, dass sie in falsche Hände gelangen.