Verhindern ist besser als beheben – der Prevention-first-Ansatz in der IT-Sicherheit

Das zunehmende Volumen und die Schwere von Cyberangriffen erfordern einen IT-Sicherheitsansatz, bei dem die Prävention im Vordergrund steht. Um den heutigen Cyberbedrohungen zu begegnen, benötigen Unternehmen Lösungen, die Angriffe autonom verhindern, damit sich Sicherheitsteams auf andere Aufgaben wie Geschäftskontinuität, digitale Transformation und den Aufbau von Resilienz konzentrieren können. Da so viele Malware-Varianten im Umlauf sind, wird es für IT-Teams immer herausfordernder, die schiere Menge der von Sicherheitslösungen generierten Warnungen zu bewältigen. Ausserdem wird es immer schwieriger, Mitarbeitende mit den richtigen Sicherheitskenntnissen zu finden. Doch selbst wenn es genügend gäbe, würde eine Aufstockung des Personals die Probleme, mit denen Unternehmen heute konfrontiert sind, nicht lösen. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten für Cyberkriminelle, herkömmliche Schutzmechanismen zu durchbrechen. Richten Sie deshalb den Fokus Ihrer Strategie auf die Cybersicherheitsprävention. Sie ist am Ende einfacher, effektiver und kosteneffizienter als der Einsatz reiner Erkennungsmethoden. Geben Sie Cyberkriminellen erst gar keine Möglichkeit, in Ihre Systeme einzudringen und Schaden anzurichten. Im folgenden einige Vorschläge, wie IT-Sicherheitsteams den Prevention-first-Ansatz in der Praxis umsetzen können. Sicherheitsteams sollten einen Plan zur monatlichen oder vierteljährlichen Bewertung der Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens aufstellen und sicherstellen, dass sie der aktuellen Angriffslandschaft entsprechen. Patches und Updates sind fester Bestandteil des Sicherheitsplans und des Budgets. Mitarbeitende sollten in Sicherheitsfragen geschult werden, um sie zum Baustein der allgemeinen Sicherheitsstrategie zu machen. Schätzungen gehen davon aus, dass das durchschnittliche Security-Team mit rund 57 verschiedenen Cybersicherheitsprodukten arbeitet. Es liegen also extrem grosse Datenmengen vor, die analysiert werden müssen. Die Daten sind jedoch so uneinheitlich und unzusammenhängend, dass Administrator:innen das gesamte Sicherheitsrisiko gar nicht überblicken können. Hier sollte unbedingt eine Konsolidierung effektiv umgesetzt werden, um mehr Transparenz und eine robuste Bedrohungsabwehr zu schaffen. In der Folge ist der Einsatz einer Big Data Threat-Intelligence-Plattform (TIP) sinnvoll. Diese Art von Plattformen liefert Sicherheitsanalyst:innen ein Echtzeitbild der anstehenden Bedrohungen, mit dem Ziel, sie zu verhindern. TIPs analysieren die Daten, identifizieren Muster, Trends und potenzielle Bedrohungen und geben diese Informationen an das SOC-Team und andere Sicherheitssysteme wie Firewalls, Intrusion-Detection-Systeme und SIEM-Systeme (Security Information and Event Management) weiter, um Schäden zu mindern. IT-Expert:innen können dadurch erkennen, auf welche Taktiken, Techniken und Verfahren sie sich vorbereiten müssen. Mit Hilfe von Bedrohungsdaten können Unternehmen einen proaktiven Ansatz zur Abwehr von fortgeschrittenen Bedrohungen verfolgen. Die Implementierung von KI-Tools zur Automatisierung von Prozessen macht Unternehmen agil und anpassungsfähig. Künstliche Intelligenz nutzt Verhaltensmodelle zur Analyse von Cyberbedrohungen und setzt Deep-Learning-Technologien zum Schutz vor Angriffen ein, einschliesslich Zero-Day-Phishing und dem Missbrauch von Domain-Name-Systemen. Darüber hinaus helfen KI und Automatisierung, schneller und genauer auf Sicherheitsverletzungen zu reagieren, und sparen dadurch erhebliche Kosten. Es gibt eine ganze Reihe weiterer Massnahmen, die Sie ergreifen können: Patchen Sie beispielsweise Ihre Server und Anwendungen, verwenden Sie ein Intrusion Prevention System, setzen Sie Multi-Faktor-Authentifizierung für interne Dienste und Anti-Ransomware auf den Endgeräten der Benutzer:innen ein. Richten Sie ein SOC (Security Operations Center) und eine Sicherheitsplattform für Anwender:innen ein, die infizierte Rechner sofort identifiziert und isoliert. Die Segmentierung von Netzwerken verhindert, dass sich Bedrohungen weiter verbreiten. Mit einem Defense-in-Depth-Ansatz (DiD) schützen Sie wertvolle Daten und Informationen. Keine Lösung bietet eine 100-prozentige Prävention, aber Unternehmen können damit das Gesamtrisiko reduzieren und ihre SOC-Teams entlasten, damit diese Zeit dafür haben, die wahren Angriffe aufzudecken und zu stoppen, bevor das Unternehmen Schaden nimmt.