Zero Trust und Privileged Access Management: Mehr Sicherheit für OT und IT
Zero Trust und Privileged Access Management: Mehr Sicherheit für OT und IT
Veröffentlicht: 10.10.2025 | Autor: GENESIS Swiss Team AG
Operative Technologie (OT) galt lange als sicher, weil sie isoliert lief. Doch diese Zeiten sind vorbei. Vernetzung, Fernzugriffe und Cloud-Analysen machen heute alle Unternehmenssysteme angreifbar – von Produktionsanlagen über Finanz- und Verwaltungsprozesse bis hin zu kundenorientierten Services – und oft fehlt es an Schutzmechanismen, die in der IT schon Standard sind.
Warum OT besonders verwundbar ist
Was früher isoliert war, ist heute vernetzt. Ob Maschinen, Datenbanken oder ganze Geschäftsprozesse – Fernzugriffe und Cloud-Services schaffen Effizienz, öffnen aber auch neue Türen für Angreifende. Viele Systeme, die heute noch im Einsatz sind, wurden ursprünglich für Stabilität und eine lange Lebensdauer entwickelt, nicht aber für Cybersicherheit. Updates und Patches lassen sich in solchen Umgebungen nur schwer umsetzen, weil Ausfälle unbedingt vermieden werden müssen. Gleichzeitig setzen viele Unternehmen ihre Prioritäten nach wie vor auf Verfügbarkeit und Effizienz. Immer noch ist das Bewusstsein für Cyberrisiken in der Praxis oft gering ausgeprägt – insbesondere dort, wo Mitarbeitende nicht täglich mit IT-Sicherheit zu tun haben. All das führt dazu, dass Angreifende mit gestohlenen Zugangsdaten oder übermässigen Berechtigungen leichtes Spiel haben, um sich unbemerkt durch Systeme zu bewegen und Schaden anzurichten.
Zero Trust als Basis
Ein Zero-Trust-Modell bedeutet: Standardmässig wird Niemandem vertraut. Jeder Zugriff muss geprüft und autorisiert sein. Wichtige Bausteine dazu sind:
- Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) mit Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA)
 - Privileged Access Management (PAM) für besonders kritische Konten
 - Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) und Just-in-Time-Zugriff (JIT), um Rechte nur bei Bedarf zu vergeben
 
Schutzmassnahmen für mehr Resilienz
Um Cyberangriffen wirksam zu begegnen, reicht es nicht, einzelne Sicherheitslösungen einzusetzen. Entscheidend ist ein durchdachtes Gesamtkonzept, das sowohl Technik als auch Menschen einbindet. Wer seine IT- und OT-Systeme widerstandsfähiger machen will, sollte auf mehrere Schutzebenen setzen:
- Netzwerksegmentierung: Werden kritische Systeme konsequent von weniger sensiblen Bereichen getrennt, können sich Angreifende im Ernstfall nicht ungehindert durch die gesamte Infrastruktur bewegen. So bleibt ein Vorfall auf einen abgegrenzten Bereich beschränkt und die Auswirkungen lassen sich deutlich reduzieren.
 - Verschlüsselte Kommunikation: Ob Daten in Bewegung oder im Ruhezustand – ohne Verschlüsselung sind sie für Angreifende ein gefundenes Fressen. Der Einsatz sicherer Protokolle und eine konsequente Überwachung des Datenverkehrs sorgen dafür, dass Informationen geschützt bleiben und verdächtige Aktivitäten rechtzeitig auffallen.
 - Kontinuierliches Monitoring: Moderne SIEM-Lösungen (Security Information and Event Management) sowie KI-gestützte Erkennungssysteme helfen, Anomalien in Echtzeit zu identifizieren. Dies ermöglicht es Unternehmen, schneller auf potenzielle Angriffe zu reagieren, bevor diese grösseren Schaden anrichten können.
 - Awareness-Trainings: Neben der Technik spielt auch der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle. Awareness-Trainings vermitteln Mitarbeitenden, wie Cyberangriffe aussehen, welche Tricks Angreifende anwenden und wie im Ernstfall richtig gehandelt wird. Besonders in OT-Umgebungen, in denen Sicherheit lange nicht im Fokus stand, ist diese Sensibilisierung unverzichtbar.
 - Notfallpläne: Selbst die beste Verteidigung kann Angriffe nicht vollständig verhindern. Wer vorbereitet ist, kann Ausfälle begrenzen, Systeme schneller wiederherstellen und die Handlungsfähigkeit des Unternehmens sichern. Ein gelebter Incident-Response-Plan macht den Unterschied zwischen stundenlangen Produktionsstopps und einer schnellen Rückkehr in den Normalbetrieb.
 
Die Konvergenz von IT und OT wird weiter zunehmen. Wer sinnvoll in Zero Trust, PAM und Awareness investiert, schützt nicht nur Systeme, sondern auch die eigene Handlungsfähigkeit – und spart sich letztlich viel Ärger und Kosten.
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