Wenn die Cloud zur Blackbox wird: So schützen sich Unternehmen vor globalen Ausfällen

Wenn die Cloud zur Blackbox wird: So schützen sich Unternehmen vor globalen Ausfällen

Veröffentlicht: 08.07.2025 | Autor: GENESIS Swiss Team AG

Am 13. Juni dieses Jahres kam es weltweit zu massiven Ausfällen bei zwei der grössten Cloud-Infrastruktur-Anbieter: Google Cloud und Cloudflare. Betroffen waren nicht nur interne Dienste wie die Google-Cloud-Konsole oder Speicherdienste, sondern auch zahlreiche Drittanbieter, die auf diese Plattformen bauen: Spotify, YouTube, Discord, GitHub, Mailchimp und viele mehr.

Google identifizierte ein zentrales Problem im Bereich Identity and Access Management (IAM) als Ursache für die Störung. Auch Cloudflare meldete Ausfälle, unter anderem bei seinen Zero-Trust-Komponenten, Edge-Diensten und KI-Funktionen. Die kaskadierenden Effekte dieser Störung betrafen weltweit Millionen von Nutzer:innen und Unternehmen.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Zwischenfall

  • Auch Hyperscaler sind verwundbar

Trotz Milliardeninvestitionen in Redundanz und Verfügbarkeit können zentrale Dienste ausfallen und tun es auch.

  • IAM als Single Point of Failure

Wenn Authentifizierung und Zugriffssteuerung zentralisiert sind, reicht ein Fehler, um komplette Strukturen unzugänglich zu machen.

  • Cloud-Dienste sind oft voneinander abhängig

Viele Dienste basieren auf anderen Cloud Services. Fällt eine Komponente aus, folgen Dominoeffekte in ganz anderen Anwendungen.

  • Globale Reichweite bedeutet globale Störung

Was in den USA beginnt, betrifft Sekunden später Europa, Asien und Australien.

Wie können sich Unternehmen auf dieses Szenario vorbereiten?

Fakt ist: Einen vollständigen Schutz vor Cloud-Ausfällen gibt es nicht. Aber Sie können Risiken minimieren und Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Zu den effektivsten Massnahmen zählen:

  • Hybride Architekturen: Kombinieren Sie die Cloud und eigene Infrastruktur (On-Prem- oder Private Cloud).
  • Lokale Authentifizierung: Betreiben Sie einen eigenen Identity Provider als Backup oder für kritische Zugänge (zum Beispiel mit OpenLDAP oder lokalem AD).
  • Failover-Strategien: Arbeiten Sie mit Fallback-Lösungen für Mail, Authentifizierung, Backup-Services oder kritische Daten.
  • Edge-Sicherheit vor Ort: Achten Sie auf Netzwerksegmentierung, physisch getrennte Zonen, unabhängige Firewalls und IDS/IPS-Lösungen, die nicht von Cloud-Diensten abhängen.
  • Externes Monitoring: Nutzen Sie unabhängige Monitoring-Dienste zur schnellen Erkennung von Ausfällen (beispielsweise UptimeRobot oder StatusCake).
  • Kommunikation doppelt absichern: Bieten Sie zusätzliche Kommunikationswege wie Signal, Matrix oder Out-of-Band-VPNs an. Sie können im Ernstfall entscheidend sein.

Cloud-Anbieter garantieren zwar eine hohe Verfügbarkeit, aber keine absolute Sicherheit. Unternehmen, die sich strategisch auf Ausfälle vorbereiten, gewinnen nicht nur Resilienz, sondern auch ein Stück digitaler Souveränität zurück. Der 13. Juni 2025 war ein Weckruf: Die Cloud kann ausfallen! Die Frage ist nicht ob, sondern wann. Wie gut ist Ihr Unternehmen darauf vorbereitet?

Wir unterstützen Sie beim Aufbau einer resilienten IT-Strategie.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns:

    Firma *

    Funktion *

    Vorname *

    Nachname *

    E-Mail Adresse *

    Telefon

    Mitteilung*

    [recaptcha]

    Die Felder welche mit * gekennzeichnet sind müssen ausgefüllt werden.